Ursachen von Halsschmerzen

  • In den meisten Fällen werden Halsschmerzen durch Erkältungsviren verursacht, z. B.  durch sogenannte Rhinoviren oder Coronaviren. Sie werden entweder durch eine Schmierinfektion (Hautkontakt von Mensch zu Mensch) oder eine Tröpfcheninfektion, z. B. Niesen, übertragen. Daher ist die Ansteckungsgefahr vor allem im Winter, wenn viele Menschen erkältet sind, sehr groß.
  • Aber auch Bakterien können Halsentzündungen auslösen. Die häufigste bakterielle Ursache sind sogenannte Streptokokken. Anzeichen dafür sind: Fieber über 38° Celsius, Eiter und geschwollene Lymphknoten am Hals.
  • Umweltreize wie Zigarettenrauch, trockene Luft und Staub oder eine übermäßige Beanspruchung der Stimme gehören ebenfalls zu den möglichen Verursachern.
  • Außerdem können Halsschmerzen bei verschiedenen Krankheiten als Begleitsymptom auftreten, dazu gehören z. B. Allergien, Refluxkrankheit (Sodbrennen), Masern, Mumps und das Pfeiffersche Drüsenfieber. 

Symptome

Die unangenehmen Schmerzen im Hals können bis ins Ohr ausstrahlen und von Mundgeruch und einer heiseren, belegten Stimme begleitet werden. Oft fühlen sich die Betroffenen schlapp, bei erkältungsbedingten Halsschmerzen können auch Fieber und Husten auftreten. 

Rachen-, Mandel- oder Kehlkopfentzündung?

Je nachdem, welcher Bereich im Hals von der Entzündung betroffen ist, werden die folgenden Krankheitsbilder unterschieden. 

Krankheitsbildtypische Beschwerden
Rachenentzündung (Pharyngitis)Halskratzen
Mandelentzündung (Tonsillitis)starke Halsschmerzen bis zu den Ohren
Kehlkopfentzündung (Laryngitis)Heiserkeit

Eine akute Rachenentzündung (Pharyngitis) gehört zu den häufigsten Erkrankungen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich und kommt vor allem in der typischen Erkältungszeit, also im Herbst und Winter, vor. Die Erkältungsviren dringen in die Rachenschleimhaut ein. Sie entzündet sich und ist dadurch gerötet, was auch für den Laien gut zu erkennen ist. Erstes Anzeichen einer Rachenentzündung ist ein Kratzen im Hals, gefolgt von Halsschmerzen und Schmerzen beim Schlucken.

Ist zusätzlich das Lymphgewebe an der Rachenseitenwand entzündet, hat man sich eine sogenannte Seitenstrang-Angina eingefangen, eine Sonderform der akuten Pharyngitis.

Bei einer Mandelentzündung (Tonsillitis) breitet sich die Entzündung auch auf die Gaumenmandeln aus. Sie befinden sich seitlich im hinteren Mund-Rachenbereich und sollen als Teil unseres Immunsystems verhindern, dass Keime in die oberen Atemwege eindringen. Bei einer Entzündung sind sie gerötet, geschwollen und ein weiß-gelblicher Belag (Stippchen) ist zu erkennen. Es kommt zu Schluckbeschwerden und Halsschmerzen, die bis in die Ohren und den Kiefer ausstrahlen können.

Kommt zu der viralen Infektion eine bakterielle Sekundärinfektion hinzu, liegt eine eitrige Mandelentzündung vor. Vorsicht: Sehr ansteckend, daher Kontakt zu anderen Personen möglichst vermeiden.

Eine akute Kehlkopfentzündung (Laryngitis) kann sich ebenfalls im Rahmen einer Erkältung entwickeln. Weitere Ursachen sind: 

  • eine starke Belastung der Stimme durch Schreien,
  • trockene Luft oder 
  • schädliche Substanzen wie Reizgase.

Die Stimmbänder sind entzündet und geschwollen. Typische Beschwerden sind Heiserkeit bis zum totalen Stimmverlust, Hustenreiz und ein Räusperzwang. 

Wie sich Halsschmerzen behandeln lassen

Eine einfache durch Viren verursachte Halsentzündung heilt in wenigen Tagen von alleine aus. Lutschtabletten, Sprays, Mundspüllösungen zum Gurgeln, Schmerzmittel und pflanzliche Arzneimittel können die Beschwerden lindern und so das Befinden während der Erkrankung positiv beeinflussen.

Lutschtabletten, Sprays und Mundspüllösungen können den Schmerz für kurze Zeit örtlich betäuben. Sie enthalten z. B. Lidocain oder Benzocain. Beim Gurgeln wird nur der vordere Halsbereich erreicht. Sitzen die Halsschmerzen tiefer, sind Lutschtabletten und Sprays sinnvoller.  Bei starken Schmerzen kann der Einsatz von Paracetamol, Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure in Betracht gezogen werden, um die Zeit bis zur Selbstheilung möglichst schmerzfrei zu verbringen.

Nur wenn die Halsschmerzen auf einem bakteriellen Infekt beruhen, ist der Einsatz eines Antibiotikums sinnvoll, denn dieses Arzneimittel wirkt nicht gegen Viren.

    Arzneimittel bei Halsschmerzen

    Pflanzliche Alternativen bei Halsschmerzen

    Meist halten die Schmerzen im Hals nur wenige Tage an und klingen dann von selbst wieder ab. Daher ist es bei reinen Halsschmerzen nicht zwingend erforderlich, sofort einen Arzt aufzusuchen. In der Apotheke gibt es eine Vielfalt an pflanzlichen Mitteln wie Tees, Gurgellösungen, Tropfen oder Lutschtabletten für die entzündeten und gereizten Schleimhäute.

    Antibiotika – bei Halsschmerzen nur selten nötig 

    Da die meisten Halsentzündungen durch Viren verursacht werden, können Antibiotika hier nicht helfen, denn sie wirken nur gegen Bakterien. Auch bei einem bakteriellen Infekt durch Streptokokken ist ihr Einsatz umstritten. Sie können die Krankheitsdauer nur geringfügig verkürzen, haben aber Nebenwirkungen und mit jeder Einnahme eines Antibiotikums kann die Anzahl der resistenten Keime in unserem Körper ansteigen. Die Bakterien verändern sich dann so (bilden Resistenzen), dass das Antibiotikum nicht mehr wirksam ist.

    Ein zurückhaltender und gezielter Einsatz von Antibiotika trägt zudem dazu bei, dass diese lebensnotwendigen Arzneimittel für die Behandlung von ernsten und bedrohlichen Erkrankungen erhalten bleiben.

    Bewährte Hausmittel bei Halsschmerzen 

    • Trinken Sie ausreichend (etwa 2 l am Tag), am besten Wasser oder zuckerfreie Tees, um die Schleimhäute ständig feucht zu halten. So kann Ihr Körper die Erreger besser abwehren und verhindern, dass sie tiefer in den Hals eindringen. Tees mit Heilpflanzen wie z. B. Kamille oder Salbei wirken zusätzlich entzündungshemmend und beruhigen die gereizten Schleimhäute.  
    • Gurgeln mit Lösungen aus Kamille, Salbei oder Salzwasser (wirkt desinfizierend) vermindert die Zahl der Krankheitserreger auf den Schleimhäuten. Lutschbonbons regen die Produktion von Speichel an und halten so den Rachen feucht. Auch Inhalieren mit heißem Wasserdampf befeuchtet die Schleimhäute.
    • Warme Halswickel fördern die Durchblutung, wirken krampflösend und lindern so die Schmerzen. Verschiedene Wasserzusätze wie Kamille, Zitrone oder ätherische Öle können die Wirkung verstärken. Der mit heißem Wasser übergossene Halswickel (Tuch aus Baumwolle) bleibt etwa 20 bis 30 min am Hals (hinteren Bereich möglichst auslassen) und wird mit einem weiteren Tuch oder Schal umwickelt. So wird der Wickel fixiert und bleibt länger warm. Oder geben Sie gekochte und zerdrückte Kartoffeln in ein Tuch (Kartoffelwickel), sie können die Wärme länger speichern als Wasser.  
    • Honig ist ein altbewährtes Hausmittel bei Halsschmerzen und Husten. Er kann pur mit einem Teelöffel oder in Tee oder Milch aufgenommen werden. Der Honig legt sich aufgrund seiner zähflüssigen Beschaffenheit auf die Schleimhäute und schützt so die gereizten Stellen. Außerdem wirkt er gegen Bakterien und fördert die Wundheilung.

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